Kennen Sie Situationen, in denen man bereit ist, alles für jemanden zu tun? Dass man z.B. ohne zu zögern ins Wasser springen würde, um ein ertrinkendes Kind zu retten? Wenn es darauf ankommt, sind wir unter Umständen zu allem bereit, um anderen zu helfen und ein Leben zu retten.

Diese Woche feiert die Kirche das Fest Kreuzerhöhung, an dem der Auffindung des Kreuzes Jesu Christi und dessen feierliche Präsentation in der Grabeskirche gedacht wird. Vermutlich schauen viele das Kreuz nicht so gerne an. Erinnert es doch an Leid und Tod, schreckliche Qualen und Machtlosigkeit. Am Fest der Kreuzerhöhung hören wir die Botschaft des Evangeliums: „So sehr hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen Sohn für uns hingab. Wer an ihn glaubt, hat Teil an seinem Leben.“ (Joh 3,16) 

Christus ist den Weg des Leidens bis in den Tod gegangen, um uns zu retten und zu befreien und um uns wieder zurückzuholen in das wahre Leben - in die Liebes-Gemeinschaft mit Gott. Jesus ist der Lebensretter, der die „ertrinkende Menschheit“ retten möchte. Er opferte sich selbst, um jeden persönlich zu retten. So sehr liebt Gott jeden von uns, so unbeschreiblich groß muss diese Liebe sein. Kann ich das annehmen? Und wo bin ich eigentlich wie ein „Ertrinkender“ in meinem Leben?

Der Weg zu unserem Heil und zu unserem Glück geht wohl über das Kreuz, über Leiden und über das Annehmen von Schwerem und Unverständlichem in unserem Leben. Ludwig van Beethoven sagte einmal: „Die Kreuze im Leben des Menschen sind wie die Kreuze in der Musik: Sie erhöhen.“ Mögen wir lernen, all den Kreuzen in unserem Leben mit Offenheit und Wachsamkeit zu begegnen. Sie sind ein Rufen Gottes, der uns voller Sehnsucht sucht und uns neues Leben mit ihm und in ihm schenken will.